Moderner Wohnraum hinter historischer Fassade: KSW saniert ehemalige Lungenfachklinik in St. Blasien

Der Immobilienprojektentwickler KSW wird das Sanatoriumsgebäude in St. Blasien, in den kommenden Jahren sanieren und neuen Wohnraum schaffen. Die Einreichung des Bauantrags ist für das erste Quartal 2023 geplant, der Baubeginn soll 2024 erfolgen.

Nach dem Auszug der Lungenfachklinik stand St. Blasien vor der Frage, wie das historische Bauwerk sinnvoll genutzt werden könnte. In der gestrigen Gemeinderatssitzung präsentierte die KSW gemeinsam mit Bürgermeister Adrian Probst und den verantwortlichen Architekten erstmals die Pläne für das Gebäude.

Bereits während des noch laufenden Betriebes der ehemaligen Lungenfachklinik hatte die KSW das denkmalgeschützte Sanatorium 2019 übernommen. „Seither haben intensive Planungen mit dem Architekturbüro stattgefunden, um das Gebäude zu revitalisieren“, erläutert KSW-Geschäftsführer Holger Krimmling. „Die Nähe zu den Metropolen Zürich, Basel und Freiburg sowie das vielfältige Kur- und Bildungsangebot in St. Blasien bieten ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vermarktung.“ Florian Voigt, der das Projekt gemeinsam mit seinem Bruder Tobias Voigt als Architekt begleitet, ergänzt: „Auch hier in der Region gibt es einen dringenden Bedarf an Wohnraum. Das historische Sanatorium ist ein Konglomerat aus mehreren Baukörpern und muss unbedingt erhalten werden. Gleichzeitig ist es stark renovierungsbedürftig. Die bestehenden Strukturen und der Sanierungsstau stellen dabei besondere Herausforderungen dar.“

Der Bauplan sieht vor, die großstädtische Fassade zu erhalten und im Inneren moderne Appartements verschiedener Größe für unterschiedliche Bedarfe zu schaffen. Alle geplanten Wohnungen sollen hell und offen gestaltet und zur Stadtseite ausgerichtet werden. Obwohl Küchen und Bäder neu eingebaut werden müssen, soll die historische Raumstruktur möglichst wenig verändert werden. Auf der Rückseite des Gebäudes werden barrierefreie Flure entstehen, die sämtliche Gebäudeteile miteinander verknüpfen und zugleich einen Blick auf den benachbarten Wald ermöglichen. Die geschichtsträchtigen Räume im Erdgeschoss, darunter der frühere Speisesaal, sollen den Bewohnern zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen und teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

Ein weiterer Bauabschnitt sieht die Errichtung eines Neubaus auf der rechten Seite des Sanatoriums vor. Dieser soll quer zur Richtung des Bestandsgebäudes errichtet werden, um mit Blick von der Stadt das Gesamtbild nicht zu dominieren. Eine Tiefgarage soll das Plateau des historischen Baus erweitern und sowohl für die Bewohner als auch entlang der Luisenstraße und Muchenländer Straße insgesamt 130 Stellplätze bieten. Der Neubau wird durch Balkone und ein helles, offenes Design geprägt sein. Zwischen Alt- und Neubau wird eine neue Grünfläche entstehen, und auch der historische Sanagarten soll saniert werden. Des Weiteren ist ein Satteldach mit Photovoltaikanlage geplant.

Auch die energetische Sanierung ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Die KSW ist bereits im Gespräch mit dem Betreiber des geplanten Fernwärmenetzes, um das ehemalige Sanatorium anschließen zu lassen.